Radek München 1995
Karl Radek ist eine der schillerndsten Figuren der sowjetischen Geschichte in den Jahren zwischen der Oktoberrevolution und den Stalinschen Säuberungen in der zweiten Hälfte der dreißiger Jahre. Er gehörte zu der berühmt-berüchtigten Reisegesellschaft, die 1917 von der Schweiz aus im plombierten Zug quer durch Deutschland Richtung Rußland fuhr, um dort den Umsturz herbeizuführen, er verhandelte an der Seite Trotzkis in Brest-Litowsk mit den Deutschen über den Waffenstillstand; er versuchte dann - zweimal vergeblich - in Deutschland die Revolution zu inszenieren, büßte für den Fehlschlag von 1923 mit dem Ausschluß aus dem Zentralkomitee der KPdSU, wurde 1927 wegen seiner Sympathien für Trotzki gar aus der Partei selber ausgeschlossen, war eine Zeitlang in Verbannung, durfte dann wieder nach Moskau zurückkehren, bei der "Iswestija" mitarbeiten und fiel dann bei Stalin endgültig in Ungnade.
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